Zwischenzeitlich war es verpönt und ungeliebt. In den letzten Jahren feiert es sein Comeback, das Kartoffelgratin.
Es ist bei kaum einem warmen Buffet weg zu denken. Auch im Bereich der Convenience Produkte ist es zu finden. Wenn man die Zutatenliste mit den Angaben im Rezept vergleicht findet man aber leider oft Bestandteile, die nicht sein müssen.
In meiner (späteren) Jugend gab es kaum ein Familienfestessen mit Besuch, indem das Gratin nicht aufgetischt wurde. Zeugte es doch davon, dass (zu diesem Zeitpunkt von am häufigsten Vertreten) die Hausfrau zu kochen wusste, da sie nicht nur Salzkartoffeln auf den Tisch stellte.
Das ein Gratin gut vorzubereiten war und ist, dass wissen halt nur diejenigen, die es schon gemacht haben. Und schon damals wusste die kluge Gastgeberin: Zeitmanagement ist alles!
Die Zutaten:
1kg Kartoffeln (festkochend)
1 Zwiebel
¼ l Milch oder Gemüsebrühe
¼ l Sahne
4 Eier
150g geriebenen Käse (z.B. Kashkaval)
etwas Butter
½ TL Salz
Pfeffer
½ TL Gemüsewürzer
Muskat
Die Zubereitung vom Kartoffelgratin:
- Kartoffeln waschen und schälen. Dann (am besten mit einer Reibe) in gleichmäßige Scheiben teilen.
- Die Kartoffelscheiben in eine gebutterte Auflaufform setzen.
- Die Zwiebeln schälen und in möglichst dünne Ringe schneiden oder in feine Würfel Schneiden und auf die Kartoffeln verteilen.
- Zubereitung des Royals (der Eiermilch):
- Milch (alternativ die Gemüsebrühe), Sahne, Eier, Gewürze miteinander verquirlen
- Den Royal über die Kartoffeln geben und den geriebenen Käse darüber streuen.
- Bei 170°C für ca. 1 Stunde in den Backofen geben.
- Zwischendurch Garprobe machen. Einfach mit einem Messer oder Metallspieß in die Kartoffel piksen und schauen, ob es sich leicht heraus ziehen lässt. – Wenn die Kartoffeln nicht loslassen wollen sind sie noch nicht gar.
- Je nach dem Bräunungsgrad des Käses diesen gegeben falls vor dem Servieren mit der Oberhitze oder der Grillfunktion bräunen.
Tipp und Variation:
Man kann das Kartoffelgratin auch gleich in kleine Auflaufformen geben um ihn dann als Beilage zu reichen. – Man sollte hier beachten, dass sich die Garzeit verkürzt!
Mittlerweile ist die Süßkartoffel auf dem Vormarsch. Man kann das Gratin natürlich auch nur aus Süßkartoffeln machen oder sie mit den klassischen mischen.
Alternativ kann man das Gratin auch zum Beispiel mit Möhren ergänzen und variieren.
Ich nun wieder…
Eine Zeit lang war das Kartoffelgratin ein geliebtes Hauptgericht. Ich bereitete es für jedes Wochenende vor und nahm es zum Ort des Verspeisens mit. – Fertig geschnitten und gestapelt in der Auflaufform – mit dem Royal bedeckt. Mit Folie abgedeckt auf Kühlakkus im Fußraum der Beifahrerseite. – Bis irgendwann mal die Sahne-Milch-Mischung übergelaufen war. Im Sommer. Phuuuu! Ein Geruch den man nicht so leicht aus dem Auto bekommt. Geronnene Milch.
Danach habe ich dann das Gratin fertig gemacht und das Royal in eine verschraubbare Flasche gefüllt und mitgenommen. Manchmal bedarf es der kleinen Katastrophe um auf einfache Lösungen zu kommen.